6. Fayence-Symposium
Gut Hohen Luckow
Fr., 25.04. – So., 27.04.2025
Fayence im Dienste der Teekultur
Im Zentrum der Tagung stand die Kultur des Teetrinkens im 17. und 18. Jahrhundert sowie die dazugehörige Ausstattung. Hierzu zählen Gefäße wie Kännchen, Koppchen (Schälchen) und Spülkummen ebenso wie Tabletts und Teetische. Das rituelle ostasiatische Teezeremoniell hatte auf die europäische Aristokratie, die alles Exotische liebte und idealisierte, eine magische Wirkung. Die notwendigen Gefäße, der Tee und das Ritual kamen über die Weltmeere mit der Ostindischen Compagnie in die Niederlande. Fayenciers vieler Manufakturen − allen voran in Delft − widmeten sich diesem Thema, das schnell den gesamten Kontinent eroberte. Tee und andere Luxusgetränke waren nicht nur mit Genuss und Geselligkeit sondern auch mit Repräsentation, Informationsaustausch und Diplomatie verbunden. Im protestantischen Norden wurde Tee sogar wie in China als leistungsförderndes Ersatzprodukt propagiert und in breiten Bevölkerungsschichten dem Konsum alkoholischer Getränke vorgezogen. Verschiedene Aspekte dieser Kultur- und Gesellschaftsgeschichte diskutierten:
Prof. Dr. Martina Baumgärtel, Präsidentin der Gesellschaft der Keramikfreunde e.V., München
Dr. Otto Baumgärtel, Kunsthistoriker, München
Dr. Katharina Hantschmann, Bayerisches Nationalmuseum, München
Dr. Gun-Dagmar Helke, Familienstiftung Ruth Merckle,
Gut Hohen Luckow
Dr. Claudia Kanowski, Kunstgewerbemuseum,
Staatliche Museen zu Berlin (SMB)
Dr. Katharina Küster-Heise, Keramikmuseum
Schloss Ludwigsburg
Christoph Peters, Schriftsteller, Zeichner und Sammler, Berlin
Uta Rahman-Steinert, Museum für Asiatische Kunst,
Staatliche Museen zu Berlin (SMB)
Hela Schandelmaier M.A., Kunsthistorikerin, Deggendorf